O2 – billige Preise und schlechter Service

von Mo

Schon mal einen Vertrag mit O2 eingegangen? Dabei kann einem Abstruses widerfahren. Es beginnt schon online im ersten Schritt mit der Auswahl einer vierstelligen Kundenkennzahl. Hätten sie es ganz einfach „Passwort“ genannt, dann hätte ich mir die Nummer aufgeschrieben. So ging ich davon aus, dass mir diese Nummer gemeinsam mit allen anderen Daten am Ende des Bestellvorgangs nocheinmal angezeigt wird. Dem war nicht so.

Zwei Tage später steckte die neue SIM-Karte im Handy und nach nur wenigen Anrufen bei der Hotline wurde das Gerät auch schon aktiviert. Angeblich geht das automatisch, aber wer will denn schon meckern. Bei der Gelegenheit fragte ich die Dame am anderen Ende, ob sie mir auch gleich meine Kennzahl mitteilen könne.
Leider ginge das nicht, aus Geheimhaltungsgründen. Man müsse schon in den nächsten O2-Shop gehen und sich dort ausweisen.

Nächster Tag, ab in die Stadt und auf die Zeil in den O2-Shop. Zwei griesgrämige orientalisch-türkische Männer – eigentlich eher noch Jungs – von vielleicht Anfang Zwanzig hatten zunächst wenig Interesse mir zu helfen. Einer hat sich dann doch dazu herabgelassen und missmutig meinen Personalausweis entgegengenommen. Ich erklärte ihm meine Lage, dass ich eine neue Kundenkennzahl benötige. Er stiert auf den Bildschirm, tippt parallel eine SMS auf seinem iPhone und – fragt mich als erstes nach meiner Kundenkennzahl…!

Irgendwann hatte er es dann kapiert und ich durfte gnädigerweise ein Formular zum Beantragen einer neuen Nummer ausfüllen. Während ich noch meine Adresse aufschrieb, verschwanden beide Araber durch eine Tür in ein Hinterzimmer. Da mein Ansprechpartner nicht mehr zurückkam, drückte ich dem anderen eben das Formular in die Hand.
„Was er denn nun damit machen solle“, fragte er mich. Daraufhin klärte ich ihn auf und empfahl ihm, doch am besten seinen Kollegen wieder reinzuholen, der wüsste ja worum es geht. Von diesem Augenblick an legte sich scheinbar ein Schalter im Kopf des Jungen um und er blaffte mich an, was mir denn einfiele, ihm Anweisungen zu geben?! Und überhaupt handele er aus Kulanz – wenn überhaupt – denn er müsse mir eigentlich kein bisschen helfen.

Demonstrativ zerknüllte er dann das ausgefüllte Formular und warf es vor meinen Augen in den Mülleimer. Der andere Kollege, mittlerweile wieder hereingekommen, machte das gleiche mit der Kopie meines Personalausweises.
„Ich könne jetzt gehen, denn mit unfreundlichen Kunden gebe man sich nicht ab.“

Wow. Da ist man erstmal platt.
Aber trotz erhöhtem Puls konnte ich den Jungs einfach nicht böse sein. Es sind Migrantenkinder, die kaum Deutsch sprechen können. Sie sind mit der Situation überfordert gewesen und ihr üblicher Wortschatz im Stil von „Ey Alder, kuckst du machst du“ ist auch einfach nicht ausreichend, um großartige Debatten zu führen. Was man sich allerdings bei O2 (bzw. Telefónica Germany) dabei denkt, asoziale und nicht ausgebildete junge Menschen einzustellen, bleibt mir ein Rätsel. Konsequenterweise müsste ich kündigen oder zumindest einen netten Brief nach München schicken. Aber ändert das etwas? Man kauft billig und bekommt billigen Service, that’s it. Die Begleitumstände sind eine Krankheit unserer Gesellschaft und wohl kaum O2 anzulasten, die diese Umstände lediglich hemmungslos ausnutzen, aber nicht verursachen. Die miesen Jobs kriegen halt die miesen Typen. Das war schon immer so, und heute arbeiten diese Typen eben im O2-Shop anstatt als Handlanger auf dem Bau.

Ach ja, keine 50 Meter weiter auf der Zeil befindet sich ein anderer O2-Shop (gleich neben Esprit). Reingegangen, dem sehr netten Orientalen mein Problem geschildert, er schreibt mir das alte Passwort auf einen Zettel und die Sache ist gegessen. Was habe ich eben noch gleich gesagt…

1 Kommentar

Wolf 12. Januar 2013 - 01:58

O2 ist wirklich der letzte Laden. Ich war 8 Jahre zufriedener Alice Kunde. dann wurde Alice zu O2. Dann ging plötzlich gar nichts mehr. O2 hatte die Leitung versehentlich gekappt. Die Hotline versprach mir dass ich kostenfrei über meine o2 Sim Karte surfen kann. Das ging 3 Tage, dann wurde runtergeregelt auf 64k und nun soll ich dafür noch 170€ bezahlen. Inzwischen hab ich gekündigt. O2 – kann nichts! Nach 4 Wochen wäre übrigens „schon“ der Techniker gekommen damit ich wieder surfen kann!

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