Wie man die Sohle eines Skischuhs austauscht

von Mo

Mit Skischuhen soll man so wenig wie möglich laufen, damit sich die Sohlen nicht abnutzen. Irgendwann sind sie aber doch fällig und der Kunststoff ist ausgefranst. Man kann die Sohle recht einfach und mit Hausmitteln reparieren und dabei gleich noch ein wenig anpassen.

Vor einigen Jahren hatte ich die ewigen Druckstellen in meinen diversen älteren Skischuhen satt. So fragte ich meinen Freund und mittlerweile auch Skilehrer, welches gute und meinetwegen auch teure Schuhmodell er mir empfehlen könne. Zur Auswahl standen Varianten von Herstellern, die einen anpassbaren Innenschuh haben. Das wäre der Schlüssel zum Glück, meinte er.

 

Nach einigem Probieren im Geschäft fiel die Wahl auf den Fischer Ranger R12. Dessen Innenschuh wird im Geschäft in einer Vorrichtung erhitzt und danach schlüpft man in den noch heißen Innenschuh hinein. Er passt sich dem eigenen Fuß an und die Druckstellen entstehen gar nicht erst. Hoch zufrieden wie ich war, wurde der Schuh die nächsten Jahre ausgiebig benutzt, vielleicht 10 Tage im Jahr. Ab und zu ging es über Stock und Stein und nach einer Weile zeigte die recht weiche Untersohle vorne und hinten am Schuh erste Abnutzungserscheinungen.

Trotz ausgefranstem Kunststoff war der Sitz in der Bindung noch Ok, aber ich entschied, jetzt doch besser Ersatzsohlen zu kaufen, damit ich den Schuh noch einige Jahre tragen kann. Ganz einfach war der Kauf nicht, denn ich fand die Sohlen nur noch beim Online Versand von Sportbörse Aalen. Soviel zur Verfügbarkeit von Verschleißartikeln bei Markenware. Rund Vierzig Euro später lagen die Austauschsohlen auf meinem Tisch und ich fing an, die ersten Schrauben am Schuh zu lösen. Die eigentlichen abgenutzten Stellen bestehen aus weichem Kunststoff und sind an Platten angebracht, je eine für vorne und hinten. Und die sind mit ein paar Schrauben am Schuh fixiert.

Beim Lösen der Schrauben sollte man beachten, dass die hinteren beiden für die Ferse länger sind und nicht mit den kürzeren verwechselt werden sollten. Es fährt sich schlecht, wenn man wie ein Fakir auf Metallspitzen balancieren muss. Die Schrauben bestehen aus Aluminium und sollten noch gut in Schuss sein, da sie in ihrem Leben nicht viel zu tun haben. Der Austausch der vorderen Platte verlief problemlos. Doch was musste ich bei der hinteren Platte feststellen? Man hatte anscheinend eine Austauschsohle designt, die an möglichst viele Fischer-Schuhe passen sollte. Mit dem Ergebnis, dass sie für meinen Ranger eine Nut zu viel aufwies. Da die Passung ansonsten korrekt war, entschied ich kurzerhand, diese Nut abzufeilen. Ich erinnerte mich noch gut an meinen Gitarrenbaukurs vor vielen Jahren, während dem ich mit Feile und Sandpapier halbe Wälder weggeschrubbt hatte. Also sollte das bisschen Kunststoff hier nicht die Rede wert sein.

Gesagt, getan. Flott wurden die beiden Fersenplatten in der Werkstatt eingespannt und die grobe Holzfeile gewetzt. Nach ein paar Korrekturen stimmte die Passform wieder und die Platten konnten angeschraubt werden. Zur Verdeutlichung habe ich oben im Bild die Nuten markiert, die abzufeilen sind. Kurz im Ski in die Bindung gedrückt und siehe da, alles passt wie es soll.

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