Anzahl heiliger Kühe, die mir bis jetzt begegnet sind: eine. Und die war auf dem Bürgersteig vor einem Geschäft in der Haupteinkaufsstraße von Pune festgebunden. Falls Ochsen auch heilig sind, addiere ich noch 15 dazu. Die kamen mir auf der Straße entgegen, mitsamt Hirte. Wohin die wollten, ist mir noch etwas unklar. Hier ist wirklich weit und breit nichts zu fressen zu finden. Jetzt aber von der Kuh zum Thema „Essen“.
Heute Abend habe ich im Hotel doch entgegen meiner Befürchtung sehr gut gegessen. Da zwischen 19 und 21 Uhr auch noch Happy Hour ist, gab es sogar einen Cocktail gratis. Dazu zwei Starter: einmal so eine Art frittierte Kraut/Kartoffel Fladen, ähnlich einem Kartoffelpuffer. Sehr klasse zum Drink! Und dann noch einen marinierten Hühnerfleischspieß. Was ich sehr gut finde ist, dass hier nicht nur langweiliges Brustfleisch serviert wird sondern man ist sich auch nicht zu schade, das Fleisch der Schenkel auszulösen und zu verwenden. Das lässt so einen Spieß herrlich saftig bleiben. Dazu zum Dippen eine giftgrüne Sauce aus püriertem Koriander.
Die Hauptspeise war ein Lamm-Curry, das einen hervorragenden Geschmack hatte. Ganz wie aus Omas Küche, lang geschmort und so. Nur eben mit anderen Gewürzen. Überhaupt sind die Unterschiede der deutschen und indischen Küche gar nicht so groß. Gut, es werden anderen Gewürze verwendet. Aber viele Zubereitungsarten sind sich sehr ähnlich. Besonders Currys werden ja gern lange gekocht. Dazu gibt es Brot (Naan, Roti oder Chapati), Kartoffeln, Reis und Gemüse. Als Nachspeise muss etwas Süßes gereicht werden. Nur dass fast alle Speisen gleichzeitig serviert werden, ist nicht so deutsch. Aber mal ehrlich – auch bei uns kommt doch das meiste zum Hauptgang auf den Tisch.