Das Fazit gleich zu Beginn: die Frankfurter Dippemess ist richtig mies, nix zu gucke für den Dippegucker. Was vor tausend,5 Jahren mal als Markt für Steingutwaren begonnen hat, ist heute nichts anderes mehr als eine beliebig austauschbare Dorfkerb im Großformat. Selbst die Fahrgeschäfte stehen in der selben Reihenfolge wie am Wädchestag oder x-beliebigen anderen Frankfurter Festen. Kulinarisch ist die Auswahl miserabel, noch nicht einmal das Männchen mit den eingelegte Gurken ist dabei. Einfach erbärmlich.
Nicht umsonst hat die Dippemess bei den „Locals“ keinen guten Ruf, es gibt ganz einfach keinen vernünftigen Grund, dort hinzugehen. Die Dorfjungend macht noch das beste draus: Komasaufen, sobald die Sonne untergegangen ist. Eine traurige Sache, wo doch diese Dippemess in Zeiten boomender Mittelaltermärkte echtes Potential hätte.
Ach ja, „Dippe“ kann man auf der Mess‘ tatsächlich kaufen. Es gibt genau 1 (einen) Stand zu diesem Zweck. Er besteht zwar hauptsächlich aus Namenstassen und Fantasy-Keramik, bietet aber auch zwei drei Krüge aus Steingut an. Dieser Stand scheint das schlechte Gewissen des Volksfestes zu sein.
Wer sich ernsthaft für Bembel & Co. interessiert, dem sei der „Dippenmarkt“, ein Geschäft in der Fahrgasse am südlichen Rand der Altstadt, ans Herz gelegt. Hier gibt es das ganze Bembel-Programm sowie gerippte Gläser für den Ebbelwoi und noch viele andere Dinge. Hinter der Theke steht eine ältere Dame, die einen etwas pampig aber durchaus nicht unfreundlich abkassiert. Mein Favorit ist immer noch die Butterdose aus Steingut. Ich finde, Butter gehört einfach in solch ein Behältnis aus Bembelmaterial.