Das Walmuseum in Caniçal auf Madeira

von Mo

Manchmal auf Reisen passiert es einem, dass man wie aus dem Nichts vor einem hochmodernen Gebäude steht, das seinen Platz genausogut neben dem MOMA in New York oder an ähnlich spektakulären Ecken der Welt haben könnte. Fährt man ganz in den Osten von Madeira und folgt dem Schild „Museu da Baleia“, so stößt man direkt auf das nagelneue Walfangmuseum in Caniçal.

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Von einer Walfang-Tradition auf Madeira mag man eigentlich kaum sprechen, denn die Phase umfasste nur knappe 50 Jahre, von den 1940ern bis in die 1980er Jahre. Im Gegensatz zu den Bewohnern auf den Azoren kam man hier also erst recht spät auf den Trichter, aus Walen Geld zu machen. Im Museum wird diese Geschichte äußerst unterhaltsam und modern geschildert.

2013 Madeira (74) walfang museum

Man kann zwar auch einfach nur entspannt durch die Ausstellung schlendern. Es lohnt sich aber, einen Audioguide mitzunehmen und den Ausführungen des Erzählers zu lauschen. Fast wie in einem Hörbuch erhält man Atmosphäre und Informationen zur jeweiligen Schautafel, an der man vorbei läuft.

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Mittels markierter Stellen am Boden erkennen die Geräte zuverlässig, wo man steht und welcher Beitrag abgespielt werden muss. Es ist also nicht nötig, am Audioguide herumzufummeln, er erledigt alles von selbst. Nur falls man noch ausführlichere Geschichten hören will, muss man eine der Nummern eingeben, die am Exponat angebracht sind. Das lohnt sich besonders dann, wenn man auf einer Bank sitzt und ganz entspannt das Meer durch die Glasfront des Museumsgebäudes beobachten möchte.

2013 Madeira (73) walmuseum Caniçal

An einem verregneten Tag auf der Insel kann man den Museumsbesuch gut dafür nutzen, diesen Geschichten zu lauschen und sich dabei die Einheimischen vorzustellen, wie sie bis zum Bauchnabel im Walgekröse stehen und fröhlich den Speck ernten! Man sollte sich ruhig ein bis zwei Stunden Zeit nehmen und am Ende noch den 3D-Tauchgang im U-Bootsimulator mitmachen. Zurück auf der Straße nach Funchal kommt man unweigerlich an einem der vielen Straßencafés vorbei und kann dort für kleines Geld Kaffee und Kuchen essen. Beides zusammen für 2 Euronen, da lacht das Herz des Großstädters, der ungläubig auf die Rechnung schaut.

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