Die Markthalle von Funchal, der „Mercado dos Lavradores“, befindet sich gleich in der Nähe vom Altstadtkern, dem Busbahnhof und der Pier für Kreuzfahrtschiffe. Hier werden Touristen auf liebevolle Weise ausgenommen, wenn sie sich eine Bananen-Ananas kaufen wollen.
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Inhalt
Alles so schön bunt hier
Wer die Frankfurter Kleinmarkthalle kennt, wird sich hier gleich wie zu hause fühlen: es gibt Obst- und Gemüsestände noch und nöcher sowie im hinteren Bereich eine separate Fischhalle. Genau wie in der Kleinmarkthalle ist das Obst hier vor allem eines, nämlich sehr teuer.
Ich dachte eigentlich, mittlerweile immun gegen die einheimischen Bauernfänger zu sein, aber diesmal handelte es sich um eine außergewöhnlich hübsche Bauernfängerin mit großen, ähm, Körben. Und während ich noch versonnen auf ihre Auslage blickte, hatte sie mich auch schon in ihren Fängen.
Hier mal was probiert, da mal gekostet, alles sehr süß und lecker. Und als ich mich dann schließlich für eine Kreuzung aus Banane und Ananas entschieden hatte, hätte ich eigentlich das teuflische Lächeln des Mädchens richtig interpretieren müssen. Aber erst, als sie mir nonchalant den Preis von 8 Euro nannte, wachte ich aus dem süßen Traum auf. Wie in dem Film „Inception“ versuchte mein Verstand das eben gehörte einzuordnen und kämpfte sich mühsam durch mehrere Traumebenen an die Oberfläche. Paralysiert und mit einem debilen Grinsen reichte ich der Verkäuferin meine Geldbörse mit der Bitte, sich doch einfach selbst herauszunehmen, was sie für angemessen hielt…
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Bananarama oder was soll das sein?
Erst später, als ich mit baumelnden Beinen an der Pier saß und die teure Banananas schälte, kam ich wieder zu Bewusstsein. Grund war das kratzende Gefühl am Gaumen und im Hals, das mich noch bis zum Abend begleiten sollte. Doch bis auf die winzigen Stacheln mit Widerhaken daran und die alles betäubende Oxalsäure schmeckte die Ananasbanane (Köstliches Fensterblatt „Monstera deliciosa“) eigentlich prima, ein wenig in Richtung Hubba-Bubba Kaugummi. Außerdem zog sie schleimige Fäden und besaß in ihrem Inneren irgendwelche schwarzen Stippsen. Dass ich mit einem Preis von 8 Euro noch sehr gut weggekommen bin, schildern andere Berichte im Web sehr anschaulich. Hier wurden teilweise 80 Euro für eine Tüte Obst bezahlt, siehe Video unten im Kommentar.
Das war also die funchaler Markthalle, ein Ort, wo Touristen so richtig charmant ausgenommen werden. Fairerweise muss ich hier anmerken, dass man als Touri auf Madeira ansonsten sehr anständig behandelt wird. Und da man hier dank billigen Cafés schon täglich ein paar Euro spart, muss man sich eben damit abfinden, sie an anderer Stelle wieder loszuwerden.
Ab in den Einkaufswagen
Wer die Banananas mal selber ziehen möchte – bitte schön. Oder gleich die junge Pflanze? Oder doch lieber am besten den Ananas-Bananen-Tee?
Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen.
3 Kommentare
Ging uns ganz ähnlich. Wir wurden mit leckerem Süßkram beschmiert und bekamen eine Auswahl an Passion Fruits zusammengestellt. Überwiegend nicht die, die wir wollten, sondern diejenigen, die ordentlich Gewicht hatten. Bei einem Preis von 25 !!!! Euro pro Kilo blieb einem das saure Zeug dann auch im Halse stecken. Also: Besser nichts probieren und weiterziehen, wenn sich die Nepper an einen dranhängen wollen.
Das Obst von diesem Fruchtmarkt kommt nicht von der Insel. Viel zu teuer und ungeniesbar sauer. Ein Beutel mit verschiedenem Obst kostet 80 Euro. Das Obst zum probieren wird künstlich mit Zucker oder Honig aufgepeppt. Absoluter Betrug. Seht das Video von Peter an, dann vergeht es euch.
Sehr cool :-)