Pune gilt als „die“ Technologiestadt Indiens, zusammen mit Bangalore. Wenn man aus Richtung Europa hergeflogen kommt, hat man während ca. 6 von 8 Flugstunden vor allem weite Einöde unter sich. Das Bild erhellt sich schleichend durch mehr und mehr Lichthaufen, welche die Dunkelheit durchbrechen, bis man dann schon plötzlich im Landeanflug ist.
Was mir auffällt ist, dass ich hier als europäische Weißnase kaum für Aufsehen sorge. Anders als in Medan (Indonesien) kann ich hier durch einen quirligen Basar laufen, ohne ständig von freudigen „Hello, Mister“ Rufen begleitet zu werden. Vielleicht ist der Vergleich nicht ganz fair – Medan liegt auf Sumatra, wohin sich selten eine Bleichhaut verirrt und Pune bietet einen Linienflug nach Frankfurt… Es ist auf jeden Fall entspannender auf diese Weise.
Falls man den Direktflug Frankfurt-Pune nimmt, kommt man zu unchristlichen Zeiten an. Fliegt man am Samstag, ist die Ankunft Sonntagnacht. Somit hat man noch einen halben Tag totzuschlagen, wenn man nicht scharf darauf ist, diesen im Hotelzimmer zu verbringen. Mein persönlicher Langeweiletotschläger war diesmal das „Raja Dinkar Kelkar“ Museum. Jede Menge alte gesammelte Dinge aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen der Inder. Anschließend habe ich mich noch auf die Suche nach der Laxmi Road gemacht. Die sollte nördlich des Museums zu finden sein und indisch-authentischen Krimskrams bieten. Bin mir nicht ganz sicher, ob sie das nun war oder nicht. Die Schilder sind alle auf Hindi oder Mahrati und Krimskramsläden finden sich hier überall…
Aber dank meines Mini-Kompasses würde ich sagen: jupp, das war sie, die Himmelsrichtung war korrekt. Ein tolles Helferlein, so ein kleiner Kompass. Mit einem groben Stadtplan im Hinterkopf rennt man damit zumindest einmal grob in die richtige Richtung. Hat mir auch in Frankfurt schon geholfen! Auf die Gefahr hin, mich als Volltrottel zu outen: wer hat beim Aussteigen aus der U-Bahn noch nicht den falschen Ausgang genommen? Ein kurzer Blick auf die Windrose und voilà, schon steht die Peilung.