Was hat der Rewe da wieder im Angebot, Rippscher im Greek Style vom Barbecue Butcher? Her damit.
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Das Logo mit dem bärtigen Hipster-Metzger weckt sogleich Vertrauen im Kunden, doch was soll man sich unter „Greek Style“ vorstellen? Spare Ribs stammen aus den USA und werden in der Regel mit einer BBQ-Sauce ausgeliefert. Also mal „tasten“ was die Griechensauce so kann.
Irish-Rippscher im Detail
Zunächst eine kurze Recherche zum Hersteller diesen Rewe-Ribs. Es handelt sich um eine Irische Firma namens „Ribworld„. Auf deren Webseite wird der schlanke Herstellungsprozess gepriesen, die hocheffiziente Produktion und das einmalige Concept Development… da läuft einem ja förmlich das Wasser im Munde zusammen. Bekannt sind die Iren schön seit Jahrzehnten für ihre exzessive Fleisch- und Milchproduktion. Nicht zu vergessen den Irish Whiskey, der zusammen mit der Überproduktion von Sahne in einem Kunstprodukt namens „Bailey’s“ endete. Man kennt sich also aus mit Ideen, wie man die in Irland im großen Stil produzierten Lebensmittel an den Mann (und die Frau, hicks) bringt.
Weitere Ausführungen zum Thema vorgekochte und gewürzte Convenience-Ribs spare ich mir. Es gilt das selbe, was ich schon bei den Ribs von Lidl geschrieben habe. Auch hier ist das Fleisch butterzart und die grundsätzliche Marinade am verpackten Fleisch gar nicht mal so schlecht. Die separat beiliegende Sauce ist dann wohl das Griechische hier. Sie ist orange-breiig und riecht wie eine mit mediterranen Aromen angereicherte Mehlschwitze. Tatsächlich soll sie aber aus Wasser, Sahne, Feta und einer nicht näher benannten „Griechischen Spirituose“ bestehen. Die Sauce hat 11% Anteil an der Gesamtmasse von 550 Gramm, was 60,5 Gramm entspricht. Und die Spirituose hat einen Anteil von 1% an der Sauce. Damit landen wir bei wohlwollend gerundeten 0,7 Gramm der magischen Spirituose! Also in etwas der Menge Schnapps, die in einem leergetrunkenen Ouzo-Gläschen an den Wänden klebt. Es ist doch immer wieder erfrischend, wie es die Nahrungsmittelindustrie versucht, einen für Dumm zu verkaufen.
Zubereitung im Ofen und auf den Tisch damit
Convenience Produkte dieser Art brauchen nur noch aufgewärmt oder aufgeknuspert zu werden. Also ab damit in den Ofen bei tüchtig Temperatur und nach 20 Minuten sind die Ribs fertig. Wer möchte, kann kurz vorher noch die Matschsauce darauf verteilen. Ich habe mich da lieber für Sweet Baby Ray’s BBQ Sauce entschieden, da weiß man was man hat.
Fix und fertig liegt das misshandelte Stück Fleisch nun vor mir und wartet auf die Verkostung. Man kann die Knochen mit den Fingern vom Fleisch lösen, das nennt man „fall off the bones“ unter BBQ-Nerds. Ein wenig Kraft ist schon noch nötig und damit bleibt sogar noch etwas Biss erhalten. Gar nicht mal so schlecht, sous-vide-garen können sie, die Iren. Geschmacklich handelt es sich natürlich im Prinzip nur um gekochtes Fleisch. An das Aroma von wirklich low-and-slow gegarten Spare Ribs kann man so nicht herankommen. Aber auch hier wieder: für ein Convenience Produkt gar nicht mal so übel. Bißchen knusprig gemacht, eine gute Sauce drauf und das Fleisch muss sich schon nicht mehr verstecken. Für nicht gerade günstige knappe 9 Euro die Packung bekommt man somit eine ordentliche Einzelportion. Für zwei Esser ist es schon zu wenig.