In „Meck-Pomm“ gibt es nicht nur die Ostseeküste, sondern auch noch das Hinterland mit der Mecklenburger Seenplatte. Beide verbindet das Wasser! Wir waren einmal gegen den Uhrzeigersinn unterwegs in der Region.
Ausgangspunkt Berlin
Zugegeben, Berlin liegt nicht in Meck-Pomm sondern eben in Berlin. Aber dort ging es nun mal los. Vor einigen Jahren gönnte mir die Firma eine Weiterbildung und ich nahm sie dankend an. So kurz vor den Osterferien war das Ideal und ich verband die Angelegenheit sofort mit einem Urlaub, um ihn im hohen Norden mit der Freundin zu verbringen.
Berlin ist eine richtige Wasserstadt, denn sie liegt nicht nur an der Spree mit ihren Flussarmen und Kanälen. Sie bringt einen auch bei Bedarf über ebendiese Kanäle und Schleusen sowohl an die Ostsee (über die Oder und Stettin) als auch in verschiedene Gebiete mit Seenplatten. So zum Beispiel im Westen in das Potsdamer Wald- und Havelseengebiet, weiter die Havel runter in Richtung Brandburg oder auf der westlichen Seite zum Naturpark Dahme-Heideseen. Wer hier sein Segelboot liegen hat, gelangt mit etwas zeitlichem Aufwand also in eine Vielzahl abwechslungsreicher Segelreviere. Merle Ibach hat das sehr schön in ihrem vor zehn Jahren erschienen Buch „Ostseeprinzessin“ beschrieben.
Stettin nach Usedom
Für uns ging die Reise weiter nach Norden. Über einen kurzen Stopp in Stettin (mit Pierogi Suppe zum Frühstück und anderen Köstlichkeiten) landeten wir schließlich auf Usedom an der Ostseeküste. Hier gibt es nicht nur viel Sandstrand und günstige Einkaufsmöglichkeiten, weil Polen so nahe ist. Hier steht auch das Historisch- Technische Museum bei Peenemünde. Eigentlich müssten sie es das „V2-Museum“ nennen, denn eine der Hauptattraktionen ist ein Modell ebenjener Rakete, mit der die Nazis ihren Kriegsterror bis über den Ärmelkanal verbreitet haben.
Stralsund und Rügen
In den Alpen geht die Skisaison bis Ostern. Was wir allerdings nicht vermutet hätten war, dass es hier im hohen Norden an Ostern schneien kann! Doch so wachten wir eines morgens in Stralsund auf und konnten uns an einer weiß überzuckerten Stadt erfreuen. Der Ausflug nach Rügen stand dann auch ganz im Zeichen des kalten Nordwinds. Schneedünen am Strand, ein Glühwein auf der Terrasse des Cafés und sogar eine Pinguinfamilie hatte sich hierher verirrt. Sachen gibt’s. Beim Besichtigen der „Gorch Fock 1“ beschlossen wir dann, wegen der Glätte ausnahmsweise einmal nicht die Takelage zu erklimmen. Nicht dass noch jemand runterfällt. Das war allerdings auf der „Gorch Fock 2„, die heute skandalumwittert im Kieler Hafen liegt.
Rostock und Lübeck
Unsere nächste Station war Lübeck, wo mein damaliger Arbeitsgeber zu hause war. Eine Stadt voller Historie, die irgendwann einmal ihren eigenen Artikel verdient hat. Auf dem Weg dahin kamen wir an Rostock und Kühlungsborn vorbei, wo ich Ende 2011 meinen „Sportboot Führerschein See“ gemacht habe. Siehe den schon etwas betagten Artikel hier im Blog dazu. Die alte Segelschule scheint es nicht mehr zu geben.
Außerdem scheint es so, als müsste ich immer in den kalten Monaten an die Ostsee fahren… Zwar war ich letztes Jahr hier in der Region segeln, doch obwohl es im Sommer war, lagen die Handschuhe nie weit entfernt. Ausgehend von Großenbrode sind wir im „kleinen Dreieck“ erst nach Warnemünde, dann nach Kühlungsborn und nach einigen Tagen Schlechtwetter wieder zurück nach Großenbrode gesegelt. Wetter is‘ Wetter, da muss man mit leben. Und „im Hafen eingeweht sein“, wie der Segler das ausdrückt, ist hier im Norden ganz normal.
Mecklenburger Großseenland
So langsam schließt sich der Kreis und die Rundfahrt geht ihrem Ende entgegen. Um ihn aber tatsächlich zu schließen, sollte man auch die Mecklenburger Seenplatte nicht links (oder südlich) liegen lassen. Wie eingangs erwähnt, kann man hier nicht nur ebenfalls segeln, sondern in diversen Freizeitresorts seine Zeit verbringen. Ob das nun ein Urlaub am Fleesensee ist, der bei Malchow liegt oder ein Campingurlaub in Waren an der Müritz – hier kann man viel unternehmen. Das genannte Resort ist zwar etwas exklusiver, dafür schwärmen die Gäste vom guten Service und dem guten Essen. Man kann ja nicht immer mit nassen Segelhandschuhen im Cockpit sitzen und Kaffee aus der Thermoskanne trinken, manchmal will man sich auch etwas gönnen!