Ha, was für ein gelungenes Wortspiel… „indische Curry-Wurst“… 1 Euro in die Phrasenkasse. Natürlich hat Pani Puri weit und breit nichts mit der deutschen Curry-Wurst zu tun, aber wenn Kumar in Mumbai-Süd spazieren geht und an einem Pani Puri Verkäufer vorbeikommt, kann er genauso wenig widerstehen wie Karl-Heinz aus Dortmund-Lütgendortmund, wenn er an Helga’s Pommesbude vorbeikommt.
Hohle, knusprige Teigbällchen
In Mumbai und anderen indischen Städten gehören die Verkäufer für Pani Puri tatsächlich zum Stadtbild und niemand wundert sich mehr über die Typen mit den überdimensionalen Plastiktüten auf dem Rücken, gefüllt mit kleinen hohlen Teigbällchen. Pani Puri besteht nämlich zunächst mal aus größtenteils Luft, den leeren aufgepoppten Teigkugeln mit Loch in der Mitte. In dieses Loch lassen sich vorzüglich verschiedene Köstlichkeiten stopfen und voilà, schon hat man fertiges Pani Puri. „Pani“ ist die wässrige Füllung und „Puri“ die knusprige Hülle, so einfach ist „Indisch“!
Wenn ein Verkäufer nicht mehr ganz am untersten Ende der Streetfood-Küche herumkrebst und sich einen eigenen Stand leisten kann, sieht das so aus, man beachte die Säcke mit Zutaten:
Alle warnen ja davor, in Asien irgendetwas ungekochtes zu essen, aber ich musste es einfach tun. In Mumbai servierte mir der Verkäufer die Pani Puris immer häppchenweise, solange bis ich keine Lust mehr hatte. Hier dagegen kauft man sich 5 Stück und setzt sich dann hin zum Essen.
Auch in Restaurants wird das Zeug serviert, vielleicht ist es nicht die Curry-Wurst der Inder, sondern ihr Schnitzel, ich weiss es nicht, aber man kann dem Zeug einfach nicht aus dem Wege gehen.
Pani Puri selber machen
Soweit die Story wie es im Land der Curry-Experten abläuft. Einmal in Deutschland angekommen, trifft Kumar natürlich weit und breit auf keinen Pani Puri Verkäufer mehr. Und zu diesem Zwecke wurde das Instant-Pani-Puri-Package erfunden, erhältlich beim Indischen Gemischtwarenhändler des Vertrauens. Und so funktioniert’s:
Die Packung enthält die hohlen, ausgebackenen Kugeln, in die man nur noch ein Loch drücken muss. Daneben liegt eine Tüte mit frittierten Kichererbsen. Und das wichtigste: zwei Pulver für die Saucen. Eine ist in erster Linie grün und schmeckt nach Kreuzkümmel, Minze und jede Menge anderen Gewürzen. Die andere ist rot und hat einen feinen süß-sauren Geschmack. Was man selbst beisteuern sollte sind kleingeschnittene Zwiebeln, zermatschte Salzkartoffeln, Moong Dal oder was einem sonst noch als Sättigungsbeilage einfällt.
Jetzt wirft man alles zusammen, füllt die Kugeln und schon folgt die Geschmacksexplosion am Gaumen! Geil.